Sommertrip 2015 – Lodgezelt oder Wohnwagen?

Lodgezelt

Klassisch im Wohnwagen campen oder trendy im Lodgezelt glampen?

Auf dem Camping Weekend am Gardasee hatten wir während unseres 8-tägigen Aufenthaltes die Möglichkeit, unterschiedliche Unterkünfte zu vergleichen.

Dabei ging es nicht nur um die „Behausungen“ an sich, sondern um das Gesamterlebnis. Dazu gehört zum Beispiel auch die Betrachtung der Lage auf dem Platz.

Aber der Reihe nach:

Wie ich schon im letzten Artikel beschrieben hatte, bezogen wir nach der Ankunft mit unserem Eriba Feeling 380 einen Stellplatz der Kategorie Komfort. Dieser kostete in unserem Reisezeitraum etwa 50,-€ / Nacht für eine 4-köpfige Familie inklusive Strom und Wasser.

LodgezeltDer Stellplatz hatte eine Größe von etwa 75 qm² und die Komfortplätze liegen im Hauptbereich des Platzes sehr nah am Restaurant, dem Pool, Minimarkt und Spielplatz. Auch Duschen und Toiletten waren nach wenigen Metern erreicht.

LodgezeltNach 4 Nächten war der Umzug ins Selectcamp Lodgezelt angesagt. Dieses wiederum befand sich zusammen mit anderen Zelten der gleichen Bauart einige Treppen weiter unten am Hang, denn der Platz liegt ja ca. 60 Meter oberhalb des Sees.

Lodgezelt

Auf etwa 27 qm² befanden sich ein Küchen- / Wohnbereich, 2 Schlafräume, 1 Bad mit Dusche und Toilette sowie eine Holzterrrasse mit komplettem Mobiliar.

Lodgezelt

Lodgezelt

Lodgezelt

Für das Lodgezelt sind etwa 140,-€ pro Nacht einzuplanen, natürlich ebenfalls inklusive Strom und Wasser. Sowohl Stellplatz als auch Lodgezelt sind von Mitte Juli bis August nochmals einige Euro teurer.

Die kleine Küchenzeile war praxisgerecht ausgestattet, allerdings suchten wir ein Licht vergeblich. Es gab lediglich eine große Deckenleuchte im Wohn- / Essbereich. Eine geklebte LED-Leuchte könnte hier rasch Besserung schaffen.

Leider fiel sowohl in der Küche als auch vor allem im Bad auf, dass es ein definitives Ameisen-Problem gibt.

LodgezeltDie Tierchen tun ja nichts, aber nicht jeder Gast wird mit den Mitbewohnern ganz entspannt umgehen können.

Apropos Bad: natürlich räumlich beschränkt, ist es doch der Hauch von Luxus, wenn man die eigene Massage-Dusche direkt im Zelt hat.

Das erste Schlafzimmer bietet ein Doppelbett, im zweiten Ruheraum fanden wir ein Einzel- sowie ein Etagenbett vor. Somit ist das Lodgezelt auf Familien mit bis zu 3 Kindern ausgerichtet. Clever gelöst sind die in die Trennwände integrierten Staufächer.

LodgezeltNach der ersten Nacht hatten wir alle, besonders aber unsere Tochter, reichlich Mückenstiche zu beklagen. Die Fenster des Zeltes verfügten zwar über Mückengitter, allerdings gab es keinen Schutz an der Tür und außerdem befinden sich in den Schlafräumen Löcher im Boden, die vermutlich der Zwangsbelüftung dienen, aber somit auch allerlei Getier den Zutritt ermöglichen.

Nun muss jeder selbst entscheiden, ob dies zum Camping einfach dazu gehört, oder man sich wünschen würde, die Durchlässigkeit für Mücken, Spinnen und Ameisen besser kontrollieren zu können.

Lodgezelt

LodgezeltAuf der Terrasse des Lodgezeltes bestand dank Tisch und großer Stuhlauswahl die Möglichkeit, sowohl im Freien zu essen, als auch relaxed den wundervollen Blick auf die Bucht von Salo zu genießen.

Der direkte Vergleich während unseres Aufenthaltes auf Camping Weekend bringt mich zu folgendem Fazit:

Das Dr. Camp Urteil:

Klar ist, dass es sich um sehr persönliche Eindrücke zu einem bestimmten Zeitpunkt handelt.

Wenn ich also alle Faktoren berücksichtige, haben wir uns im eigenen Wohnwagen auf dem Komfort-Stellplatz wohler gefühlt.

Hier sind die Gründe auf einen Blick:

LodgezeltLage: der Stellplatz lag direkt im Hauptbereich des Platzes. Dies bedeutete kurze Wege zu allen Einrichtungen und die Kinder konnten in Sichtweite auf dem Spielplatz sein oder von der Mini-Disco allein zum Wohnwagen zurückkehren.

Beim Lodgezelt hingegen war zwar der Blick toll, aber Pool, Minimarkt und Restaurant lagen mehrere Treppen entfernt und somit war es für uns nicht denkbar, besonders unsere kleine Tochter allein laufen zu lassen. Bei größeren Kindern stellt sich dieses Problem entsprechend weniger.

Komfort: durch das eigene Bad und die Bewegungsfreiheit in allen Räumen konnte das Lodgezelt stark punkten. Es war schön, sich bei den hohen Temperaturen den Weg ins Waschhaus sparen zu können.

Der Wohnwagen konnte allerdings wesentlich besser gegen tierische „Eindringlinge“ geschützt werden, während wir im Lodgezelt ein gewissen Unwohlsein verspürten und trotz Autan mit Stichen zu kämpfen hatten.

Da wir absolut keine Vorerfahrung mit „Glamping“ oder einem Lodgezelt hatten, war es für uns als Camper eine tolle Erfahrung, beides direkt gegenüberstellen zu können. Wir waren vom Camping Weekend absolut begeistert und empfehlen den Platz definitiv jedem Gardasee Interessenten.

Wer schon einen Wohnwagen oder ein Reisemobil hat, kann sich auf exzellente Stellplätze freuen. Wer eine der zahlreichen Unterkünfte auf dem Platz buchen möchte, sollte sich vorher einfach gut informieren, wie diese ausgestattet sind und wo genau sie auf dem Platz liegen.

Bei der tollen Auswahl und dem Engagement der Betreiber steht einem perfekten Urlaub nichts im Wege.

Habt Ihr eigene Erfahrungen mit Glamping oder Urlaub am Gardasee? Oder gibt es noch Fragen zu diesem Artikel? Dann immer rein damit in die Kommentare!

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  • Peter Niss sagt:

    Hallo Thorsten

    Dank Dir für deinen offenen Blick zum Thema! War super zu lesen.

    Es amüsiert natürlich auch die Tatsache, das Ameisen, Stechmücken und Spinnengetier den gepriesenen (und zu bezahlenen) Luxus beim Glamping und Lodging plötzlich ein bisserl relativieren. Keine Bange, trifft man doch dieses Getrier auch in vielen fixen Apartments und Hotelzimmer im Süden an.

    Glamping bzw. hochwertige Mobile Homes am Campingplatz ist dennoch eine interessante Entwicklung. Bedingt auch durch eine steigende Nachfrage in den letzten Jahren . Es erfüllt scheinbar eine Vielzahl an Bedürfnissen von alten und neuen Campingkunden… von Menschen so individuell wie du und ich.

    Das schöne daran ist, das es im Umfeld eines Campingplatzes eine freie urbane Entwicklung gibt, die städtische Umgebungen unter dem überbordenden Regelwerk nicht mehr schaffen.
    So leben Jung und Alt, mit einer Vielzahl an Behausungen auf engem Raum zusammen, nutzen effiziente kollektive Infrastruktur (Badehaus, Toiletten, Spielplatz, usw) … und kochen/grillen/chillen/spielen/feiern mit Ihren Nachbarn um die Wette. Ich finde DAS ist Kommune. :-)

    Sorry für meinen Exkurs doch diese Lanze muss für das Camping gebrochen werden. Schön das du da auf einem investigativen ;-) interessanten Weg bist.

    Beste Grüße,
    Peter

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